Junge Führungskräfte: Jungspund an der Spitze

Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ressort: Beruf und Chance, Ausgabe vom 23.10.2010, Nr. 247, S. C1, von Ursula Kals

Als ältere Mitarbeiter einen jungen Chef zu haben, als junger Chef Menschen vorzustehen, diese Ausgangssituation sind Ursache für Konflikte in vielen Unternehmen. In diesem Artikel erhalten Sie Anregungen, wie Sie Konflikte minimieren können.

“Sie sind jung, ehrgeizig und sollen Mitarbeiter führen, die so alt wie ihre Eltern sind. Junge Vorgesetzte und ihre Führungsrolle – das ist ein Problem. Für die Chefs und die Mitarbeiter. (…) Für beide Seiten kann das eine Steilvorlage für Machtkämpfe sein. “Das ist der Klassiker bei einer Stellenbesetzung. Da kommt ein junger Chef, und beide Seiten stehen vor Herausforderungen”, sagt die Berliner Wirtschaftspsychologin Brigitte Scheidt und nennt typische Fehler: “Der Jüngere will sich ganz schnell beweisen. Den Älteren beschäftigt die Frage: Von wem lasse ich mir was sagen?” Was Scheidt einem jungen Chef für die berühmten ersten 100 Tage empfiehlt: “Er sollte die Situation erkunden, was wird wie und warum gemacht und welche Menschen sind beteiligt. Danach ist Zeit für eine sogenannte Regierungserklärung. Der Chef muss seine Prioritäten klarmachen und verkünden, was er unter Erfolg versteht. Dabei sollte er auch um Unterstützung für sein Vorgehen werben.” Eine professionelle Haltung bestehe darin, sich Kritik anzuhören, nicht rigide zu werden, sich nicht provozieren oder von den Älteren gar einschüchtern zu lassen. Klüger sei, wer signalisiere: “Ich habe das gehört und denke darüber nach.””

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